Stille Helden
Gerhard Althoff und sein VfL
Menden, 16.06.2009, Burkhard Granseier

 

Menden. Am 8. Mai 1954 gründeten 34 Bürger im Gasthof „Zum Wannebach” den VfL Platte Heide. Mit dabei war ein 16-jähriger junger Mann namens Gerhard Althoff. 55 Jahre später hält der Platte Heider seinen Klub immer noch die Treue und das in äußerst aktiver Form.

Als Platzwart bringt der Pensionär den Sportplatz Hülschenbrauck in Schuss. Für Gerhard Althoff ist die Identifikation mit seinem Verein nichts Außergewöhnliches. „Da lohnt es sich nicht drüber zu reden. Einmal VfL-er, immer VfL-er”, winkt Althoff ab. Imponierend ist seine Einstellung dennoch. Als Aktiver führte ihn sein Weg bis in die Bezirksliga. Andere Vereine übten keinen Reiz auf ihn aus. „Die anderen waren doch auch nicht besser”, so Althoff mit einem Lächeln. „Für mich zählte damals und zählt heute auch die Gemeinschaft sehr viel”, so der VfL-er.

Und darüber hat er viel zu erzählen. So zum Beispiel von den Spielen auf dem ersten Sportplatz zwischen dem heutigen Primelweg und dem Wickenweg. „Geduscht wurde anschließend im Keller der Bonifatiusschule. Das war damals etwas ganz Besonderes”, so Althoff über seine ersten Schritte als Fußballer. Dann folgte die Zeit am Schlehdorn, als ein Umkleidegebäude fehlte und die Fußballer sich in der Gaststätte Kortsteger umziehen mussten.
„Schön waren auch die Waldfeste am Hemerschen Weg oberhalb des Stuckens”, erzählt Althoff von der gesellschaftlichen Bedeutung seines Vereins für die Platte Heide. Und das war in den sechziger und siebziger Jahren besonders ausgeprägt. „Das Vereinsleben war so eng, dass ich auch schon mal als Fußballer bei den Handballern ausgeholfen habe”, sagt der Pensionär, der aber auch die vielen Veränderungen nicht verschweigt.
„Heute gibt es natürlich viel mehr Angebote in der Freizeit. Ich möchte aber trotzdem die Gemeinschaft nicht missen”, bleibt die Treue zum Verein sein oberstes Credo. Eine Einstellung, die er sich auch von der heutigen Spielergeneration wünschen würde. „Die sagen hier zu und gehen dann doch zu einem anderen Verein. Das ist für mich fehlender Charakter”, ärgern ihn die zahlreichen „Klub-Hopper”. Seine Liebe zum Fußball ist dagegen noch so groß, dass er mit 71 Jahren hin und wieder beim Training der Alten Herren mitmacht.
Wie lange er seinen Verein noch unterstützen will, mag Gerhard Althoff nicht festlegen. „So lange es geht”, sagt das Platte Heider Urgestein. Der auch die Stunden nicht zählen mag, in denen er am Hülschenbrauck mit der Platzpflege oder dem Rasenmähen beschäftigt ist.
Jedenfalls weiß man beim VfL den Pensionär zu schätzen. „Der Verein möchte ihn nicht missen”, sagt Maria Schnurbus, die Abteilungsleiterin der Fußballer. Schließlich steht Gerhard Althoff im weitesten Sinne für die Geschichte des VfL Platte Heide.

 






Mit 77 Jahren immer noch im Tor der Alten Herren. Berni Richter!!!